Fenster Knaut aus Geilenkirchen hat im Industriegebiet Fürthenrode eine Wildblumenwiese angelegt. Bienenstöcke wurden dort auch im Frühling aufgestellt – jetzt hat der Imker den ersten Honig geerntet.
Wildblumen, Bienen, eine Rebhuhnfamilie: Im Geilenkirchener Industriegebiet Fürthenrode entsteht eine kleine grüne Oase. Und zwar hinter dem Firmensitz des Familienunternehmens Fenster Knaut. Meike und Stephan Knaut, die Fenster Knaut vor fast 18 Jahren gemeinsam gegründet haben seitdem führen, haben sich im Frühling dazu entschieden, die Rasenfläche ihres Geländes umzugestalten.
„Wir haben Wildblumen und Wildkräuter ausgesät, um eine größere Artenvielfalt zu schaffen und Insekten eine Heimat zu bieten. Es ist wichtig, die ökologische Vielfalt zu schützen und der Natur Raum zu geben. Dafür nutzen wir gerne einen Teil unseres Firmengeländes“, sagt Stephan Knaut. Die Blumenwiese hat sich prächtig entwickelt und auch das Rebhuhnpärchen, das sich im Frühling bei Knaut angesiedelt hat, fühlt sich weiterhin wohl. Die scheuen Tiere werden von Meike und Stephan Knaut mit Wasser und Futter versorgt und haben bereits Küken zur Welt gebracht. Das Rebhuhn gehörte früher im Grunde auf jeden Acker, ist aber selten geworden. „Wir wollen den Tieren durch die Wildblumenwiese auch einen attraktiven Lebensraum bieten. Es ist doch etwas Schönes, dass sich selten gewordene Tiere bei uns wohlfühlen“, sagt Meike Knaut erfreut. Da die Fläche hinter dem Firmengebäude liege, hätten die Tiere auch genügend Ruhe und Schutz vor Verkehr und Lärm.
Besonders stolz sind die Unternehmer auch darüber, wie gut sich ihr Bienenvolk entwickelt hat. Ein ehemaliger Mitarbeiter und Hobbyimker hat auf der Wildblumenwiese Bienenstöcke aufgestellt – für Meike und Stephan Knaut ein wesentlicher Punkt ihres Nachhaltigkeitskonzepts. „Bienen sind stark bedroht. Nicht nur Honigbienen haben es schwer: Ausgeräumte Landschaften ohne Hecken und Wildblumen, der Einsatz von Pestiziden und die Überdüngung setzen auch den mehr als 560 heimischen Wildbienen-Arten zu. Wir tun unseren Teil, um wirklich etwas gegen das Bienen- und Insektensterben zu unternehmen und hoffen, damit andere zu motivieren, nachzulegen“, betont Stephan Knaut. Honig- und Wildbienen und eine Vielzahl anderer Insekten seien unverzichtbarer Bestandteil unserer biologischen Vielfalt und trügen maßgeblich zur Bestäubung unserer Kultur- und Wildpflanzen bei. Ungefähr 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. 20 Prozent gingen auf das Konto von Wildbienen, von Schmetterlingen, Schwebfliegen und anderen Insekten. Ohne Bienen wären die Regale in unseren Supermärkten leer. Wo Bienen bereits ausgestorben seien, zum Beispiel in Teilen Japans oder Chinas, müssen Obstbäume mit einem Pinsel, Blüte für Blüte von Menschenhand bestäubt werden, heißt es dazu bei der Stiftung WWF Deutschland.
Dass das Bienenvolk nicht nur bei der Bestäubung sehr fleißig war, sondern auch bei der Honigproduktion, freut die Handwerksunternehmer besonders. Der Fenster Knaut-Honig wird als Geschenk für Kunden und Partner des Hauses eingesetzt. Es sei ein gutes Zeichen, stellen Meike und Stephan Knaut heraus, dass das Konzept aufgegangen sei. Das sei eben das Ziel der großen Aktion im Frühling gewesen. „Wir wollten mit der Wildblumenwiese einen grünen Ruhepunkt für Tiere und Pflanzen schaffen. Wenn die Bienen uns dann noch mit Honig belohnen, ist das doch umso schöner, aber natürlich nicht das Wichtigste.“ Die Knaut-Wildblumenwiese wird kontinuierlich gepflegt.