Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Nachhaltigkeitsstudie von Miebach Consulting. Die internationale Supply-Chain-Beratung hat Mitte 2020 untersucht, welche Strategien und Maßnahmen Unternehmen ergreifen, um Supply Chains nachhaltig zu gestalten – und inwiefern Nachhaltigkeits- und unternehmerische Ziele in Einklang zu bringen sind. 277 Unternehmen nahmen an der global angelegten Onlinestudie teil, darunter ein ungewöhnlich hoher Anteil an Geschäftsführern (18%), was den Stellenwert und die strategische Bedeutung des Themas verdeutlicht.
Die Motivation zu Nachhaltigkeit ist an den Effizienzgedanken und Kostenreduzierungen gebunden.
Hinsichtlich der zuletzt durchgeführten sowie der nächsten geplanten Initiative geben ein Großteil der Befragten eine Verbesserung der Effizienz mit durchschnittlich 14%, oder eine Kostenreduzierung mit durchschnittlich 15% als Motivation an. Danach folgen erst Themen wie CO2-Reduktion (7%), Green Packaging bzw. die Reduktion von Plastik im Allgemeinen (7%). Nachhaltige Maßnahmen auf Basis von ökologischer oder sozialer Motivation, wie beispielsweise der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter (1%) oder Umweltschutz (1%), finden sich eher selten.
Die befragten Unternehmen haben im Mittel 16 Nachhaltigkeitsinitiativen aktuell im Unternehmen implementiert. Für die Zukunft planen die befragten Unternehmen jedoch, ihre bereits umgesetzten nachhaltigen Initiativen innerhalb der nächsten Jahre nahezu zu verdoppeln (+97%). Dies lässt erwarten, dass Nachhaltigkeit im Supply Chain Management an Bedeutung gewinnen wird.
Generell werden nachhaltige Initiativen als weniger attraktiv angesehen, wenn diese einen hohen Ressourceneinsatz fordern, wie beispielsweise der Aufbau von Reverse Logistics, welcher mit gerade einmal 4,2 von 10 Punkten bewertet wird. Auch ohnehin komplexe Themen, wie die mit 4,6 bewertete Netzwerkplanung, werden als weniger wichtig empfunden. Daher werden in der Regel ressourcenschonende und verhältnismäßig einfache Maßnahmen bevorzugt.
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