Ein Pionier der Digitalisierung in der Blechfertigung: 25 Jahre Lantek Deutschland
Jubiläumsbesuch (von links): Lantek-CEO Alberto López de Biñaspre, Vertriebsleiter Christoph Lenhard
Juni 1996: In einer Zeit, die aus digitaler Sicht “prähistorisch” genannt werden kann, eröffnet der spanische Software-Spezialist Lantek sein Büro in Deutschland. Weltweit stecken Software-Anwendungen in Industrie und Alltag noch in den Kinderschuhen. Digitalisierung ist in der Blechfertigung noch ein Fremdwort. Gerade mal seit einem Jahr ist mit Windows 95 die erste grafische Bedienoberfläche für den PC in der Welt. Elf Jahre später kommt das erste Smartphone auf den Markt. Und erst weitere vier Jahre später – 15 Jahre nach Eröffnung des deutschen Lantek-Büros – prägt die deutsche Bundesregierung auf der Hannover Messe 2011 den Begriff “Industrie 4.0”. Er steht heute weltweit für die Vernetzung von Maschinen und Abläufen mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie.
“Industrie 4.0 ist uns auf den Leib geschrieben”, sagt Christoph Lenhard, erster Mitarbeiter von Lantek in Deutschland und Leiter des deutschen Büros. “Lantek ist der Treiber von Industrie 4.0 in der Blechfertigung.” Mit seinem weltweit führenden und maschinenhersteller-unabhängigen Software-Portfolio begleitet Lantek Betriebe aller Größen in der Metall- und Blechbearbeitung auf ihrem individuellen Weg der Digitalisierung.
Christoph Lenhard ist das Gesicht von Lantek in Deutschland. Wohl kaum jemand kennt sich im deutschsprachigen Raum so gut in Sachen Software für die Blechbearbeitung aus wie er. Erinnerungen an die Anfänge des Darmstädter Büros, seinerzeit nach Frankreich das zweite außerhalb Spaniens: “Damals begann man, die CNC am PC zu programmieren und nicht mehr an der Maschine.” Kunde der ersten Stunde war Messer Cutting Systems in Groß-Umstadt, unweit von Darmstadt. “Sie suchten für ihre strahlgeführten Schneidmaschinen bildschirm-gestützte Software auf Windows-Basis – und Lantek gehörte zu den Ersten, die das konnten. Noch heute laufen ihre Maschinen mit unserer Software.”
Lenhard studierte Maschinenbau, spricht Spanisch und hatte die Aufgabe, den deutschen Markt für Lantek zu erschließen – und der Branche den Ansatz zu vermitteln: Software kann unabhängig von Maschinenherstellern arbeiten und gibt den Anwendern damit größtmögliche Freiheit bei der Entwicklung ihrer Maschinenparks. Lenhard setzte auf die Maschinenhersteller als OEM-Partner: Über ihre mit CAD/CAM-Software von Lantek ausgestatteten Anlagen etablierte er die Marke Lantek in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das deutsche Büro betreut heute mit 15 Mitarbeitern rund 900 Kunden – vom Lohnfertiger bis zum international operierenden Konzern. Das große Marktpotenzial, das Lantek 1996 in Deutschland sah, hat sich bestätigt: Im internen Ranking belegt das deutsche Büro Platz 3. Weltweit hat Lantek mittlerweile mehr als 220 Mitarbeiter in 20 Geschäftsstellen in 14 Ländern, die mehr als 25.700 Kunden in über 100 Ländern betreuen.
Aus den CAD/CAM-Anfängen ist inzwischen ein umfassendes Portfolio an Software-Modulen für die vernetzte Blechbearbeitung geworden. Das stellt eine einheitliche Plattform-Lösung gegen Landschaften aus Software-Inseln, die oft nicht in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren, in vielen Unternehmen Mehraufwand bedeuten und einem umfassenden Überblick im Wege stehen. Das Software-Portfolio deckt sämtliche Prozesse im Werk ab – von der automatisierten Angebotserstellung über die Fertigungssteuerung, inklusive Fremdarbeiten außerhalb des Werks, bis hin zu Rechnungsstellung, Lagerhaltung und auch betriebswirtschaftlichen Prozessen. Dafür muss sich ein Unternehmen aber nicht von Bewährtem verabschieden: Über Schnittstellen binden die Experten vorhandene Software-Systeme einfach in die neue Komplett-Umgebung ein.
Längst vorbei sind die Zeiten, als die Maschine über die Software entschied. “Heute entscheidet intelligente Software über die Maschinen, mit denen sie kommuniziert. Mit ihr findet jedes Bauteil seinen eigenen Weg durch die Produktion”, erklärt Lenhard. Mehrfache Eingabe von Daten ist passe – und Unternehmen müssen heute auch keine eigenen, kostenintensiven Netzwerke mehr aufbauen und unterhalten, um auf Höhe der digitalen Zeit zu sein: Cloud-basierte Anwendungen und virtuelle Desktop-Lösungen befreien sie von der Last, vor Ort die notwendige Infrastruktur inklusive ausreichender Rechenleistungen finanzieren, bereitstellen und pflegen zu müssen.
OEM-Partner gehören nach wie vor zu den wichtigsten Kunden und Multiplikatoren von Lantek. Daran ändert auch die im Frühjahr vereinbarte strategische Partnerschaft mit dem deutschen Werkzeugmaschinenhersteller TRUMPF nichts. “Lantek bleibt weiterhin eine unabhängige Marke”, betont Lenhard. “Und auch unsere Entwicklungsbüros bleiben getrennt. Unsere Kunden profitieren aber von dem Know-how des jeweils anderen – für noch bessere und zukunftsfähigere Lösungen. Das sind die wirklich guten Nachrichten dieses Jahres für die Blechfertigung.”
Lantek ist ein multinationales Unternehmen, das unter den Blech- und Metallbearbeitungs-unternehmen an der Spitze der digitalen Transformation steht. Mit seiner patentierten intelligenten Fertigungssoftware ermöglicht Lantek die Vernetzung von Produktionsstätten und macht sie zu intelligenten Fabriken. Das Dienstleistungsangebot wird abgerundet durch CAD-, CAM-, MES- und ERP-Lösungen für Unternehmen, die Metallteile aus Blechen, Rohren und Profilen mit beliebigen Schnitttechnologien (Laser, Plasma, Autogenschneiden, Wasserstrahlschneiden, Schlagscheren und Stanzen) herstellen.
Gegründet 1986 im Baskenland (Spanien), einem der wichtigsten europäischen Zentren für die Entwicklung von Werkzeugmaschinen, ermöglicht das Unternehmen die Integration von Blech- und Metallbearbeitungstechnologien mit modernster Software für das Produktionsmanagement. Lantek ist aktuell Marktführer in der Branche, dank seiner Innovationskompetenz und konsequenten Internationalisierungsstrategie. Mit mehr als 25.700 Kunden in über 100 Ländern und 20 eigenen Büros in 14 Ländern verfügt die Firma über ein umfangreiches Netz an Distributoren mit weltweiter Präsenz. Im Jahr 2020 entfielen 88 Prozent ihres Ertrages auf ihr Auslandsgeschäft.