Flachhonen und Läppen – zwei Prozesse auf einer Maschine
Zwei Prozesse auf einer Maschine: Erstmals hat FLP Microfinishing Home mit der FLP Single Precision 900/1000 eine duale Flachhon- und Läppmaschine auf den Markt gebracht und damit die gängige Praxis infrage gestellt, jeden Prozess auf einer eigenen Maschine ablaufen zu lassen. Die neue Maschine senkt nicht nur die Investitionskosten signifikant, sie spart auch Arbeitszeit und Raumkosten.
FLP Microfinishing zählt zu den führenden Herstellern von Feinschleif-, Läpp- und Poliermaschinen in Europa. Die Maschinenbaureihe FLP Single Precision ist für plane und planparallele Oberflächen entwickelt worden und für die einseitige Bearbeitung von Werkstücken ausgelegt. Die Werkzeugdurchmesser der neuen Präzisionsflachhon- und Läppmaschine betragen 900 mm bzw. 1000 mm. Die Maschine ermöglicht eine Hochpräzisionsbearbeitung der Werkstücke und wird speziell für die Bearbeitung harter Oberflächen (Hartmetall wie Stahl, Keramik) eingesetzt, wo Maß- und Formtoleranzen von wenigen Mikrometern gefordert sind.
Die FLP Single Precision 900/1000 ist das Ergebnis eines Konstruktionsprozesses, in den mehrjährige positive Erfahrungen aus anderen Maschinenbaureihen eingeflossen sind. Es ist die erste Maschine dieser Art, die das Unternehmen öffentlich vorstellt. “Unsere Innovationen sollen unseren Kunden Nutzen bringen”, sagt Dipl.-Ing. Thomas Rehfeldt, geschäftsführender Alleingesellschafter von FLP Microfinishing. “Wir haben einen guten Ruf als Systemanbieter für komplexe Oberflächenfeinstbearbeitung und sind immer auf der Suche nach neuen Lösungen.”
Wie sieht der Bearbeitungsprozess aus? In der ersten Bearbeitungsstufe, dem Flachhonen, kommt grobes Korn zum Einsatz. Am Ende des Prozesses werden die vier Arbeitsstationen entladen, das Werkzeug abgerichtet und das grobe Korn mittels eines Konfektionierwerkzeugs von der Scheibe abtransportiert. Das Basiswerkzeug wird nicht gewechselt. Es ist jedoch ein Spülvorgang erforderlich. Aus einem zweiten Slurrytank wird anschließend feines Korn auf das Werkzeug gegeben, die Werkstücke geladen und im Läppprozess mit feinem Korn bearbeitet. Die Werkstücke werden nach der ersten Bearbeitungsstufe entnommen, konfektioniert und gereinigt. Dann werden die gleichen Werkstücke in den gleichen Vorrichtungen wieder in die Maschine geschoben und der zweite Bearbeitungsprozess startet.
Bislang ist es gängige Praxis, für zwei Bearbeitungsprozesse zwei Maschinen einzusetzen, um Verschmutzung durch grobes Korn auszuschließen. FLP Microfinishing ist es gelungen, diesen Prozess ohne Qualitätsverlust auf einer dualen Maschine zu optimieren. Durch den Einsatz einer Maschine lassen sich die Investitionskosten um ca. 30-35 % minimieren.
Innovative Maschinenlösungen und Maschinenkonstruktionen in stark modularer Bauweise, kombiniert mit modernster Steuerungs-, Antriebs-, Mess- und Automatisierungstechnik, sind Alleinstellungsmerkmale aller Maschinenbaureihen der FLP Microfinishing. Was zeichnet die FLP Single Precision 900/1000 aus? Auf den ersten Blick fällt die charakteristische Haube auf. Die Maschine ist verschlossen (Zweihandbedienung), man kann von außen den Prozess beobachten. Die Kompletteinhausung dient als Spritzschutz und ermöglicht die vollständige Absaugung des Ölnebels. Zudem ist die Kompletteinhausung ein sicherer Eingreifschutz, der Unfälle vermeiden hilft und die Konformität für hohe Drehzahlen (größer 100 bis 160 Umdrehungen) gewährleistet.
Die Betriebsabläufe der FLP Single Precision 900/1000 sind halbautomatisch mit einer integrierten Werkzeugkonfektionierung und lassen sich über SPS programmieren. Drückt der Bediener über die Zweihandbedienung auf den Knopf, schließt sich die Haube. Die Stationen fahren nach unten, der Bearbeitungsprozess startet. Am Ende fährt die Haube alleine hoch, erst dann muss der Bediener wieder an der Maschine sein (nach ca. 10 Minuten) und die Teile entladen. Danach fährt die Haube wieder nach unten und die automatische Konfektionierung beginnt. Die duale Maschine kann alternativ vollautomatisiert werden, so dass die Be- und Entladung der Werkstücke durch zwei Handlingsgeräte an zwei gegenüber liegenden Türen erfolgt.
Die duale Flachhon- und Läppmaschine verfügt über eine SPS-Steuerung mit umfangreichen Funktionsmodulen inklusive Messdatenbank, Fehlerspeicher, Energiesparmodus und Hilfefunktion. Mit dem vielschichtigen Programm werden die Laufzeiten der Maschinen, die Bewegung der Scheiben, die Drücke der Werkstücke, Umfangsbewegungen, An- und Ablauframpen gesteuert. Der Läppprozess ist zeitgesteuert um sicherzustellen, dass alle vier Stationen mit gleicher Drehzahl synchron arbeiten.
Die Industrie 4.0 taugliche Steuerung besitzt Schnittstellen für Programmdaten sowie die Maschinensteuerung über das Intranet des Unternehmens. Die Maschine kann also auch aus dem Homeoffice überwacht werden.
Zwei Slurrysysteme stehen für die Suspensionsversorgung zur Verfügung. Innerhalb der Maschine ist eine zweistufige Bearbeitung (Vor- und Finishbearbeitung) vorgesehen. Dabei muss das Basiswerkzeug nicht gewechselt werden. Die finale Oberfläche wird durch eine SPS gesteuertes Technologielevel erreicht.
Die Grundmaschine besteht aus einem viereckigen Unterbau mit zwei getrennten Steuerungsschränken für Elektrik und Pneumatik. Die Bediensäule ist ergonomisch konstruiert.
Die FLP Microfinishing GmbH mit Sitz in Zörbig bei Halle/Saale zählt zu den führenden Herstellern von Feinschleif-, Läpp- und Poliermaschinen in Europa und bietet als einzige Anbieter in Deutschland die gesamte Produktpalette für das industrielle Feinschleifen, Läppen und Polieren von planen Oberflächen aus einer Hand an. Neben dem Maschinenbau hat sich das Unternehmen auf den Dienstleistungssektor Lohnbearbeitung von Hochpräzisionsoberflächen und den Großhandel mit Verbrauchsmaterialien spezialisiert. Ein Schwerpunkt sind Spezialmaschinen für die Plan- und Planparallelbearbeitung von Bauteilen in der Micro- und Nanobearbeitung.