Mobile Stickstoffversorgung beendet Gefahrenlage durch explosives Propan
Pförring/Leiferde, 01. Dezember 2022 – Die ENDEGS GmbH, Experte für die industrielle Emissionsminderung, war in den vergangenen Tagen an einem Noteinsatz in Niedersachsen zur Bergung von vier havarierten Kesselwagen auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin beteiligt. Das Unternehmen stellte eine mobile Stickstoffanlage inklusive Betriebspersonal zur Verfügung. Am 17. November waren zwei Güterzüge in der Nähe von Leiferde im Landkreis Gifhorn kollidiert, von denen einer das gefährliche, leicht brennbare Gas Propan enthielt.
In Folge des Aufpralls waren vier der mit Propan gefüllten Kesselwagen entgleist und umgekippt. Da das Gas stellenweise austrat, waren die Rettungsarbeiten durch eine erhöhte Explosionsgefahr besonders erschwert. Die Herausforderung bestand darin, die Kesselwagen vor der Bergung zu leeren. Zur Unterstützung der Rettungsarbeiten kam dabei eine mobile Stickstoffanlage von ENDEGS inklusive Betriebspersonal zum Einsatz.
„Zunächst ging es darum, die durch das Propan bestehende Gefahrenlage zu beenden. Eine Flammenbildung sowie das Entzünden des Propans wären katastrophal gewesen. Dafür haben wir die vier havarierten Kesselwagen mit Stickstoff inertisiert“, sagt David Wendel, Geschäftsführer der ENDEGS Operations GmbH. „Stickstoff als sogenanntes Inertgas reagiert nicht mit anderen Stoffen und beteiligt sich daher nicht an ungewünschten Reaktionen wie etwa Oxidation, die ein Entzünden des Propans auslösen würden. Daher haben wir Stickstoff hinzugefügt, um das Propan aus dem Kesselwagen zu spülen. Die Notfackeln der Feuerwehren können nur Druck abbauen, verfügen aber nicht – wie unsere Brennkammern – über ein Gebläse zum Ansaugen der Kohlenwasserstoffe. Daher benötigt man ein Medium, um das Propan rauszudrücken, um es der Fackel zuzuführen und die Konzentration im Kesselwagen/Tank unter die UEG (untere Explosionsgrenze) zu bringen. Dies haben wir mit Stickstoff erreicht.“
„Wir sind stolz, dass wir bei einem solchen großen Notfalleinsatz mithelfen und die Einsatzkräfte bei der Bergung unterstützen konnten“, sagt Kai Sievers, Gründer und CEO der ENDEGS GmbH. „Indem wir die Kesselwagen mit Stickstoff inertisiert haben, ließ sich das Propan den Fackeln der Feuerwehren zuführen, mit denen das Gas dann sicher verbrannt werden konnte. Anschließend konnten die Aufräumarbeiten aufgenommen werden, um die Kesselwagen abzutransportieren.“
Die Dienstleistungen von ENDEGS sind sehr schnell einsatzbereit, was vor allem für Notfalleinsätze und Havarien wie diesen besonders vorteilhaft ist. „Zwischen der Projektzusage und dem Eintreffen unserer Vorhut zum Begehen und Inspizieren der örtlichen Begebenheiten sind lediglich knapp zwölf Stunden vergangen“, sagt David Wendel. „Unser Equipment war nach der Zusage in unter 24 Stunden am Einsatzort eingetroffen und betriebsbereit.“
„Wir möchten uns bei allen bedanken, die vor Ort über mehrere Tage hinweg und auch nachts bei niedrigen Temperaturen an dem Notfalleinsatz beteiligt waren – vor allem den Werksfeuerwehren der EVONIK Marl, BASF Ludwigshafen und Currenta Dormagen sowie den Freiwilligen Feuerwehren im Umkreis Dalldorf (Leiferde), dem Technischen Hilfswerk, dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Gifhorn und dem Baubetrieb der Deutschen Bahn“, sagt Kai Sievers. „Auch dem Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) und dem Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) gilt unser Dank. Gemeinsam haben wir die von dem Propan ausgehende Gefahrenlage beseitigt – nun lassen sich die Bergung fortführen und die Instandhaltung der Gleise einleiten.“
ENDEGS bietet seit 2007 verschiedene Lösungen zur industriellen Emissionsminderung an. Auch für kurzfristige Notfalleinsätze sind die umweltfreundlichen und effizienten Dienstleistungen geeignet und innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit.
Das Unternehmen ermöglichte zum weltweit ersten Mal eine mobile Emissionsbehandlung und verfügt mit über 1.400 erfolgreich durchgeführten Projekten über große Expertise. Mit den mobilen Brennkammern (Mobile Vapor Combustion Unit, VCU) von ENDEGS lassen sich alle Arten von Gasen, Gasgemischen und Dämpfen der Explosionsgruppen IIA, IIB und IIC ohne offene Flamme und mit einer Verbrennungsrate von über 99,99 % verbrennen. So wird die mobile und umweltfreundliche Entgasung von Tanks, Pipelines, Leitungen, Behältern, Schiffen und weiteren Komponenten ermöglicht.
Die ENDEGS-Flotte aus mobilem Verdampfer mit Stickstofftank ist ideal für den Umgang mit Anlagen und Anlagenteilen mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen geeignet, um sie zu spülen und zu inertisieren. So lässt sich auch die Entgasung von Behältnissen realisieren, die komplexe, flüssige und leicht brennbare Stoffe wie LNG/CNG, Hydrogen, Ammoniak, Propan oder Butan enthalten.
ENDEGS ist Experte für eine sichere, saubere und nachhaltige Emissionsminderung. Das Unternehmen entwickelte die weltweit erste auf einem Anhänger montierte, autonom betriebene Verbrennungsanlage. Diese verbrennt flüchtige organische Verbindungen (VOC) und gefährliche Luftschadstoffe (HAP) mit einer Verbrennungsrate von über 99,99 %. Die Stickstoff-Services mit mobilen Verdampfern und Stickstofftanks ermöglichen den Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen wie LNG. Zudem bietet ENDEGS als Rental Service einen ferngesteuerten Roboter für die Tankreinigung an.