„Auch ein Brennstoffzellenfahrzeug braucht für einen effizienten Betrieb des Elektromotors eine Batterie“, erläuterte Wörner dem Minister und den Teilnehmern der baden-württembergischen Jugendinitiative Nachhaltigkeitsstrategie, die Untersteller bei seinem Besuch in Zell begleiteten. „Nur in Kombination mit Batterien kann die Brennstoffzelle immer in ihrem optimalen Leistungsbereich arbeiten und dadurch ihren höchsten Wirkungsgrad erzielen.“ In der Praxis treibe der in der Brennstoffzelle gewonnene Strom dann entweder den Elektromotor an oder lade die Batterie auf. „Braucht der Motor mehr Strom, als die Brennstoffzelle hergibt, wird der aus der Batterie geholt. Und beim Bremsen wird die zurückgewonnene Energie in der Batterie gespeichert, denn die Brennstoffzelle kann keinen Strom speichern.“
EFA-S nutzt für Brennstoffzellenantrieb am Markt verfügbare Standardtechnologien
Bei der eingesetzten Technik wird laut Wörner ganz bewusst auf Standardtechnologien gesetzt, die am Markt verfügbar sind. „So wird EFA-S eine bewährte Niedertemperatur-Brennstoffzelle der Firma Ballard mit 100 kW Systemleistung nutzen und Tanks mit einer Füllmenge von bis zu 40 Kilo gasförmigem Wasserstoff.“ Dadurch, dass man nicht auf Flüssigwasserstoff baue, könne das Fahrzeug die bestehende Tankinfrastuktur für Wasserstoff nutzen. Konkret werde das Fahrzeug im geplanten Speditionseinsatz jeden zweiten Tag an der Tankstelle am Flughafen Stuttgart tanken, an der der Lkw auf seiner Tour vorbeikomme. EFA-S wird das Fahrzeug mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) bestücken, die Kobalt- und Nickelfrei sind. Wasserstofftanks und Stromspeicher mit 180 kWh sollen dem Lkw in der Praxis eine Reichweite von rund 500 Kilometern bringen.
„Das Grundkonzept des jetzt umgebauten 26-Tonnen-Actros lässt sich jederzeit auch auf andere Anwendungen dieses Typs übertragen“, so Beutel. „Läuft alles wie geplant, könnten wir bereits im nächsten Jahr mit einer Kleinserienfertigung beginnen.“
Am Projekt Hylix-B sind neben den genannten Partnern Fachhochschule Esslingen, Spedition Große-Vehne und EFA-S auch die Firmen SWE-Mobility und Kommunikationsbüro Ulmer sowie der Verein Electrify-BW beteiligt.
Ludwig-Michael Cremer, Pressestelle EFA-S Telefon: +49 (0) 70 71 640 315 e-Post:
Die Elektro-Fahrzeuge Stuttgart GmbH (EFA-S) ist ein Spezialist für Entwicklung, Umbau und Produktion rein elektrisch betriebener Lkw. Seit 2016 gehört das Unternehmen mehrheitlich zur Beijing Zhonghuan Investment Management Co. Ltd.. Der chinesische, auf die Automobilbranche spezialisierte Partner ist unter anderem Großaktionär der börsennotierten Beijing WKW Automotive Parts und der Wuzhoulong Motors. Beijing WKW ist aus einem deutsch-chinesischen Joint Venture hervorgegangen, beschäftigt 8.000 Mitarbeiter und beliefert Automobilhersteller in China und Europa. Der Bushersteller Wuzhoulong Motors beschäftigt 10.000 Mitarbeiter, baut jährlich bis zu 30.000 Busse und liefert in mehr als 40 Länder weltweit. Wuzhoulong hat sich auf Busse mit umweltfreundlichen Antrieben, vor allem Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge spezialisiert.