Spalttöpfe sind in der Pumpenindustrie bereits bestens etabliert. Dank des keramischen Werkstoffs FZM vermeiden Kyoceras Produkte Wirbelstromverluste, Verschleiß und zu hohen Energieeintrag.
Kyoto/Mannheim, 26. März 2021. Immer häufiger fällt die Wahl bei Dichtungssystemen im Pumpenbau auf die Magnetkupplung. Dabei ist der Spalttopf ein zentrales Element, auf dessen Produktion sich der Feinkeramik-Hersteller Kyocera spezialisiert hat. Die Produkte punkten vor allem durch das Material: In der FZM Hochleistungskeramik sind keine metallischen Bestandteile enthalten. Damit werden verlustleistungserzeugende Wirbelströme vermieden und die Antriebsleistung kann um bis zu 15 Prozent reduziert werden. Im Vergleich dazu können Wirbelströme bei metallischen Spalttöpfen eine Wärme von bis zu 50 kW erzeugen. Dies ist gefährlich, wenn Flüssigkeiten nahe dem Siedepunkt gepumpt werden. Weitere Vorteile der keramischen Spalttöpfe sind das korrosionsbeständige Material und die hohe mechanische Festigkeit. Ein universeller Einsatz ist so möglich – auch in der chemischen Industrie. Zu den positiven Eigenschaften gehören zudem die hohe Bruchzähigkeit, Verschleißfestigkeit und niedrige Wärmeleitung. Der Temperaturbereich der FZM Keramik von -200°C bis +450°C ermöglicht deren Einsatz sowohl in Kryoanwendungen, z.B. der Impfstoffherstellung, als auch in heißen Anwendungen wie dem Fördern heißer Öle.
Die Spalttöpfe von Kyocera bieten einen weiteren, wichtigen Vorteil: Enegieeffizienz. Diese macht sich besonders bei der Anwendung von großen Pumpen bemerkbar, bei denen sich die gesparte Energie kumuliert. Die Verbesserung der Energieeffizienz von Pumpen und Pumpsystemen ist von großer Bedeutung, denn Pumpen sind mit etwa 20 Prozent am Energieverbrauch von motorbetriebenen Systemen beteiligt. So kämen die Deutschen Energie-Agenturen laut einer Hochrechnung auf 10 Milliarden eingesparte kWh pro Jahr – allein durch die Optimierung von Pumpsystemen.
Jede Branche, Betrieb und sogar jede Pumpe ist anders. Deshalb entwickelt Kyocera gemeinsam mit den Kunden auf die Anforderung speziell zugeschnittene Bauteile. Einer dieser Kunden ist Klaus Union, ein Hersteller für Industrie-Pumpen und Armaturen. Um die Betriebssicherheit bei Anwendungen in Dampfdrucknähe zu erhöhen und gleichzeitig den Energieverbrauch zu reduzieren, stattet Klaus Union seine Pumpen mit keramischen Spalttöpfen aus. Auch alte Pumpen können ohne großen Aufwand auf die Spalttöpfe von Kyocera umgerüstet werden, um diesen Technologiefortschritt zu nutzen. Beim Retrofitting einer zwölf Jahre alten Pumpe wurde der Laufraddurchmesser unter Berücksichtigung der Betriebsparameter reduziert, sodass die Pumpe näher am BEP (Best-efficiency point) betrieben werden kann.
Die KYOCERA Corporation mit Hauptsitz in Kyoto ist einer der weltweit führenden Anbieter feinkeramischer Komponenten für die Technologieindustrie. Strategisch wichtige Geschäftsfelder der aus 298 Tochtergesellschaften (31. März 2020) bestehenden KYOCERA-Gruppe bilden Informations- und Kommunikationstechnologie, Produkte zur Steigerung der Lebensqualität sowie umweltverträgliche Produkte. Der Technologiekonzern ist weltweit einer der erfahrensten Produzenten von smarten Energiesystemen, mit mehr als 40 Jahren Branchenfachwissen. 2020 belegte Kyocera Platz 549 in der “Global 2000”-Liste des Forbes Magazins, die die größten börsennotierten Unternehmen weltweit beinhaltet.
Mit etwa 75.500 Mitarbeitern erwirtschaftete Kyocera im Geschäftsjahr 2019/2020 einen Netto-Jahresumsatz von rund 13,33 Milliarden Euro. In Europa vertreibt das Unternehmen u. a. Drucker und digitale Kopiersysteme, Halbleiter-, Feinkeramik-, Automobil- und elektronische Komponenten sowie Druckköpfe und keramische Küchenprodukte. Kyocera ist in Deutschland mit fünf eigenständigen Gesellschaften vertreten: der KYOCERA Europe GmbH in Neuss und Esslingen, der KYOCERA Fineceramics Precision GmbH in Selb, der KYOCERA Fineceramics Solutions GmbH in Mannheim, der KYOCERA Automotive and Industrial Solutions GmbH in Dietzenbach sowie der KYOCERA Document Solutions GmbH in Meerbusch.
Das Unternehmen engagiert sich auch kulturell: Über die vom Firmengründer ins Leben gerufene und nach ihm benannte Inamori-Stiftung wird der imageträchtige Kyoto-Preis als eine der weltweit höchstdotierten Auszeichnungen für das Lebenswerk hochrangiger Wissenschaftler und Künstler verliehen (umgerechnet zurzeit ca. 828.000 Euro* pro Preiskategorie).