Große Mengen verschiedenster Papierservietten verlassen jeden Tag das Werk von Duni in Poznan. Das moderne Werk der Duni-Gruppe produziert in Polen Papierservietten für den weltweiten Markt. Die Versorgung der Schneide- und Faltmaschinen mit Vakuum hat Duni auf Drehschieber-Vakuumpumpen R5 von Busch umgestellt und somit eine Energieersparnis von 55 Prozent gegenüber der vorherigen Vakuumversorgung erreicht. Außerdem bietet die Drehschieber-Vakuumtechnik eine stabile und zuverlässige Vakuumerzeugung bei wesentlich niedrigerer Geräuschemission und kleinerem Platzbedarf.
Die verschiedenen Papiersorten und -grammaturen für die Serviettenproduktion werden auf Rollen angeliefert. Das abgerollte Papier durchläuft eine von mehreren automatisierten Fertigungslinien, auf denen die Servietten versandfertig produziert werden. Ob bedruckt oder geprägt, am Ende der Fertigungslinie steht immer eine Maschine, die das Papier mehrfach schneidet und bis zu dreimal faltet, bevor die fertigen Servietten verpackt werden. Diese Schneide- und Faltmaschinen können so eingerichtet werden, dass verschiedene Formate und unterschiedliche Faltungen möglich sind. Zum Transport und Halten des Papiers über Walzen, Schneide- und Faltwerkzeuge bis hin zum Ausstoß der fertigen Servietten wird Vakuum benötigt.
An drei dieser Schneide- und Faltmaschinen waren in der Vergangenheit Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen installiert, die das notwendige Vakuum erzeugten. Diese Vakuumpumpen waren wartungsintensiv, weil täglich das als Betriebsmittel benötigte Wasser aufgefüllt werden musste. Da an den Schneidewerkzeugen Öl zur Schmierung der Messer verwendet wird, lässt es sich nicht vermeiden, dass aus diesem Bereich angesaugte Luft Ölpartikel enthält. Dies führte dazu, dass sich das Öl mit dem Wasser in den Vakuumpumpen vermischte. Bei den drei identischen Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen wurde das Betriebsmittel Wasser jeweils im Kreislauf gefördert. Das mit Öl kontaminierte Wasser musste deshalb regelmäßig komplett ausgetauscht und entsorgt werden. Für den für die Betriebstechnik verantwortlichen Ingenieur war dies ein Zustand, den er nicht länger tolerieren wollte. Zumal auch die Geräuschemission dieser Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen, die in unmittelbarer Nähe von Arbeitsplätzen standen, sehr hoch war. Außerdem suchte er nach einer Lösung, die weniger energieintensiv war.
Experimente mit trockenlaufenden Drehschieber-Vakuumpumpen verliefen enttäuschend, weil sich die Graphitschieber in der angesaugten ölhaltigen Luft zersetzten. Deshalb nahm die Firma Duni Kontakt mit der Firma Busch auf, da bereits an zwei Flexodruckmaschinen Vakuumpumpen von Busch im Einsatz waren und diese zur vollsten Zufriedenheit arbeiteten. Die Vakuumspezialisten von Busch empfahlen für diese Anwendung ölgeschmierte Drehschieber-Vakuumpumpen des Typs R5. Diese Vakuumpumpen, mit einem Saugvermögen von je 630 Kubikmeter pro Stunde, verfügen über eine genügend hohe Leistung, um alle vakuumbeaufschlagten Walzen und Einrichtungen zu versorgen. Außerdem können sie die durch das Papier dringende Leckluft ebenfalls ohne Einschänkung der Leistung absaugen. Die hohe permanente Vakuumleistung mit einem Enddruck von 0,1 Millibar hilft wiederum, das Papier sicher und schnell zu transportieren und zu halten. Eine R5 Drehschieber-Vakuumpumpe wurde Anfang 2016 an einer Schneide- und Faltmaschine installiert. Schnell stellten sich die Vorteile dieser Lösung heraus. Der Stromverbrauch wurde um 55 Prozent gesenkt, ein Wert der umso höher einzuschätzen ist, weil im Drei-Schicht-Betrieb 24 Stunden pro Tag an fünf bis sechs Tagen pro Woche gearbeitet wird. Während dieser Zeit läuft die Vakuumpumpe, abgesehen von den Pausen und Rüstzeiten, durch. Der Wartungsaufwand hat sich drastisch reduziert und beschränkt sich auf eine regelmäßige Sichtkontrolle des Ölstands und einen jährlichen Öl- und Filterwechsel. Die mitangesaugten Ölpartikel, in der Vergangenheit eine der Ursachen für den hohen Wartungsaufwand, verbleiben nun in der Vakuumpumpe, die ohnehin mit Mineralöl betrieben wird.
R5 Drehschieber-Vakuumpumpen sind seit vielen Jahrzehnten in verschiedenen Anwendungen die Standardlösungen zur Vakuumerzeugung. Durch ihren internen Ölkreislauf können sie mitangesaugte Flüssigkeitspartikel mitabsaugen. Das Öl garantiert eine gute Abdichtung und Schmierung des Verdichtungsraums und ermöglicht, dass ein hohes Vakuumniveau von 0,1 Millibar erreicht wird. Dieser Wert entspricht einem Vakuum von 99,99 Prozent. Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen können bauartbedingt bei idealen Betriebsbedingungen 33 Millibar (= 96,7 Prozent) Enddruck erreichen. Trockenlaufende Drehschieber-Vakuumpumpen arbeiten nach dem gleichen Verdichtungsprinzip wie ölgeschmierte Drehschieber-Vakuumpumpen. Sie nutzen allerdings kein Öl, was eine Verschlechterung des Enddrucks bewirkt, so dass diese Vakuumpumpen in vergleichbaren Baugrößen nur ein Vakuumniveau von 200 Millibar (= 80 Prozent) bereitstellen können. Durch das hohe Vakuumniveau von 0,1 Millibar bei R5 Drehschieber-Vakuumpumpen sind jetzt genügend Leistungsreserven beim Papierhandling in den Schneide- und Falzmaschinen vorhanden, so dass Formatumstellungen oder Leckluft nicht verhindern können, dass permanent die gleiche Saugkraft und das gleiche Vakuumniveau anliegt.