Der MICHELIN Vision Concept ist luftlos, vollständig vernetzt und besteht komplett aus nachhaltigen
Der Reifen der Zukunft wird zu 100 Prozent nachhaltig sein – und das über seinen gesamten Lebenszyklus. Bis 2050 will Michelin dieses Ziel erreichen. Wie der Weg dahin aussieht und welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gibt, das hat die Michelin Gruppe in fünf Punkten zusammengefasst:
- Reifen ab 2030 zu 40 und ab 2050 zu 100 Prozent aus vollständig biologisch erzeugten oder recycelten Materialien
- CO2-neutrale Reifenproduktion ab 2050
- Effiziente Reifenlogistik mit hohem Anteil an alternativen Transportmitteln
- High-Tech für eine optimierte Reifennutzung: Rollwiderstand reduzieren, Lebensdauer erhöhen, Abrieb verringern, Reifen smart vernetzen
- Strukturierte Recycling-Prozesse, um aus den heute verbrauchten Reifen Ressourcen von morgen zu machen. Michelin und Bridgestone streben Branchen-Initiative an
Mit der Entwicklung eines 100-prozentig nachhaltigen Reifens will Michelin dem Klimanotstand entgegenwirken. Dabei betrachtet der Konzern den gesamten Lebenszyklus eines Reifens und bringt für jeden Bereich seine gesamte Innovationskraft ein.
“Der Klimanotstand ist da”, sagt Anish K. Taneja, CEO der Michelin Region Nordeuropa. “Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck, sondern business-relevant. Ökonomie und Ökologie müssen im Einklang stehen – das erwarten auch unsere Kunden von uns. Wir gestalten die Mobilität nachhaltiger und richten sie an den Bedürfnissen der Zukunft und unserer Kunden aus: mit umweltfreundlicheren, vernetzten Reifen. Der zu 100 Prozent nachhaltige Reifen ist eine große Herausforderung für die gesamte Michelin Gruppe. Das spornt uns an, neue Technologien zu entwickeln und auch unsere Arbeitsweise zu ändern. Unser Ziel ist klar: Michelin will die Mobilität mit kontinuierlicher Innovationsarbeit immer sicherer, zugänglicher, effizienter und vor allem umweltfreundlicher machen.”
Reifen enthalten immer häufiger biologisch hergestellte oder recycelte Materialien wie etwa Naturkautschuk, Harze auf biologischer Basis oder recycelten Kunststoff. Der Reifenspezialist arbeitet daran, diesen Anteil stetig zu erhöhen, ist deshalb an einer Reihe von Forschungsprojekten beteiligt und kooperiert dabei mit Start-ups, Laboren und Universitäten. Michelin hat sich verpflichtet, dass in den hergestellten Reifen von 2030 an 40 Prozent nachhaltige Materialien zum Einsatz kommen. 2050 soll dieser Anteil 100 Prozent erreichen.
Bei der Reifenherstellung hat Michelin sich das Ziel gesetzt, den ökologischen Fußabdruck aller Produktionsstätten zu verringern, und das in Bezug auf den Verbrauch von Lösungsmitteln und Energie, die entstehenden Abfälle, die CO2-Emissionen und den Wasserverbrauch. Seit 2005 hat die Gruppe ihre Verbräuche bereits halbiert. Bis 2050 sollen Michelin Werke vollständig klimaneutral produzieren und ihren Wasserbedarf unabhängig von öffentlichen Wassernetzen decken. Außerdem will Michelin bis dahin vollständig auf den Einsatz von Lösungsmitteln in der Reifenherstellung verzichten.
Weniger, aber dafür besser und anders – so lautet das Motto von Michelin im Bereich Reifenlogistik. Hier verpflichtet sich die Gruppe, Transporte merklich zu reduzieren und dafür auf eine effizientere Logistik mit alternativen Transportmöglichkeiten zu setzen. So will Michelin die bei der Logistik anfallenden CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2018 um 15 Prozent senken. Bei den Transportmitteln sollen Elektro- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sowie Segelfrachter zum Einsatz kommen. So hat die Gruppe beispielsweise eine erste Partnerschaft mit Neoline, einem Betreiber von Windkraftschiffen, angekündigt. Neoline soll den CO2-freien Transport zwischen den beiden kanadischen Städten Halifax und Saint-Nazaire übernehmen.
- 5 bis 90 Prozent der Umweltbelastung durch einen Reifen fallen bei seiner Nutzung an. Hier liegen die großen Hebel, um die Ökobilanz eines Reifens massiv zu verbessern. Und diese Hebel will Michelin nutzen, etwa durch eine weitere Reduzierung des Rollwiderstands. Michelin hat den Rollwiderstand seiner Reifen in den vergangenen 30 Jahren durch jährliche Leistungssteigerungen von ein bis zwei Prozent drastisch verbessert. Ein geringerer Rollwiderstand hat einen geringeren Kraftstoffverbrauch zur Folge und erhöht die Reichweite von Elektroautos.
Ein weiterer Aspekt ist die nachhaltige Leistung eines Michelin Reifens durch seine konsequente Nutzung bis zur Verschleißgrenze. Michelin macht in diesem Bereich kontinuierlich Fortschritte und arbeitet daran, dass die Perfomance eines Reifens über den kompletten Lebenszyklus konstant hoch bleibt: ob neu oder gefahren. Würden alle Reifen bis zu ihrer Verschleißgrenze genutzt, würden in Europa jährlich 128 Millionen Reifen weniger verbraucht, was einer Einsparung von 6,6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr entspricht. Michelin investiert seit vielen Jahren auch in die Reduzierung von Verschleißpartikeln der Reifen. Die Gruppe hat sich verpflichtet, die Gesamtemissionen von Partikeln in seinen neuen Produktreihen weiter zu reduzieren. Seit 2015 hat Michelin den Reifenabrieb bereits um fünf Prozent gesenkt. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an der Umsetzung der europäischen Vorschriften für den Reifenabrieb mit und beteiligt sich über Gremienarbeit an der Ausarbeitung von entsprechenden Prüfmethoden.
Und schließlich haben auch digitale Technologien und die Entwicklung vernetzter Reifen eine positive Auswirkung auf die Öko-Bilanz eines Reifens, etwa durch die digitale Erfassung von Nutzungsparametern, die Druck- und Temperaturüberwachung der Reifen oder RFID-Chips zur Verfolgung während ihrer gesamten Lebensdauer.
Michelin verfolgt seit jeher den Anspruch, die Mobilität für alle zu verbessern. Im Fokus steht die Entwicklung von Reifen, Hightech-Materialien sowie digitalen Dienstleistungen und Lösungen, die umfassend auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Weitere digitale Angebote, Straßenkarten und der renommierte Guide MICHELIN ermöglichen zudem ein einzigartiges Reiseerlebnis. Michelin mit Hauptsitz in Clermont-Ferrand, Frankreich, ist in 170 Ländern vertreten, beschäftigt 123.600 Mitarbeiter und betreibt 71 Reifenproduktionsstätten, die 2020 zusammen rund 170 Millionen Reifen produzierten.