In Gegenwart des Bundesministers für Digitales und Verkehr nahmen CHEP-Vertreter den prestigeträchtigen Award posthum entgegen; Richter steigt in die Liga von Jeff Bezos, Henry Ford und Gottlieb Daimler auf
Köln, 30. November 2022 – Das Lebenswerk von Oliver Richter (1920-2014) wurde am 29. November im Rahmen des jährlichen Galaempfangs der Logistics Hall of Fame gewürdigt. Der Australier Richter gilt als früher Pionier der Kreislaufwirtschaft und des ersten geschlossenen Mietpoolsystems für Ladungsträger, das komplett auf Nachhaltigkeit beruht. Dank seiner Vision und seines Tatendrangs werden heute im Rahmen des CHEP Poolingsystems weltweit rund 375 Millionen Paletten, Kisten und Behälter in 60 Ländern geteilt und wiederverwendet.
Als Handelsmanager bei der CHEP Muttergesellschaft Brambles entdeckte Richter bereits in den 1960ern das Potenzial eines geschlossenen Mietpools für Ladungsträger. Er baute erfolgreich eines der nachhaltigsten und effizientesten Logistikmodelle weltweit auf. Kai Derda, Geschäftsführer von CHEP Deutschland GmbH, und Volker Sdunzig, Senior Vice-President, CHEP Central und Eastern Europe, nahmen die prestigeträchtige Auszeichnung im Namen von Oliver Richter und CHEP bei dem Galaempfang im Berliner Kaufhaus KaDeWe entgegen.
Die nicht-profitgebundene Logistics Hall of Fame wurde 2003 ins Leben gerufen und steht aktuell unter der Schirmherrschaft von Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr. Die internationale Ruhmeshalle ehrt Persönlichkeiten, die sich außergewöhnlich um die Weiterentwicklung von Logistik und Supply Chain Management verdient gemacht haben. Sie bietet damit eine Plattform für herausragende Leistungen in der Logistik und hebt deren Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung hervor.
Eine internationale Jury von 60 Mitgliedern aus Journalismus, Wissenschaft, Politik, Verbänden und der Logistikbranche hat entschieden, dieses Jahr Oliver Richter von CHEP gemeinsam mit George Raymond Sr., Gründer der Raymond Corporation, sowie die Vereinigungen UIC und EPAL als „Palettenpioniere“ in die Logistics Hall of Fame aufzunehmen. Damit reihen sie sich unter die 41 bestehenden Mitglieder ein, darunter Jeff Bezos, Henry Ford und Gottlieb Daimler.
„Es ist eine große Ehre für CHEP, in die Logistics Hall of Fame aufgenommen zu werden, und auch Oliver Richter hätte sich sehr gefreut. Dank seiner Vision war CHEP in der Lage, sein inhärent nachhaltiges Logistikmodell für die Lieferkette einzuführen“, erklärt Volker Sdunzig. „Palettenhersteller arbeiten Jahr für Jahr daran, Paletten zu einem noch intelligenteren und zuverlässigeren Mittel für den Transport und Warendisplays zu machen. Das Internet der Dinge (IoT) und Big Data sorgen für die nächste Revolution auf unserem Weg nicht nur zum Netto-Null-Ziel, sondern zu einer vollständig regenerativen Lieferkette.“
Der am 23. Oktober 1920 in Sydney geborene Oliver Richter brach die Schule frühzeitig ab, als die Weltwirtschaftskrise ihren Höhepunkt erreichte. Daraufhin studierte er in der Abendschule Rechnungswesen. Nach seinem Eintritt bei Brambles im Jahr 1965 entwickelte er bald die Vision, das australische Palettenpoolingsystem des „Commonwealth Handling Pool“ (CHEP) – ursprünglich von den in Australien stationierten US-Militärs während des Zweiten Weltkriegs eingeführt – weiter auszubauen. Ein Joint Venture brachte das Palettenpooling- und mietmodell Mitte der 70er Jahre zunächst nach Großbritannien. In den folgenden Jahren von Richters Karriere expandierte CHEP auf den europäischen Kontinent, nach Südafrika und Nordamerika. Als Oliver Richter 1992 bei Brambles in den Ruhestand ging, hatte er erfolgreich als CEO, Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender gewirkt und die Entwicklung von CHEP zum größten Palettenvermieter in den USA begleitet – ein Ziel, das in den 1960er Jahren noch unerreichbar schien.
Die Frage, wer die Palette erfunden hat, lässt sich nicht eindeutig beantworten, aber Richter war zweifellos treibende Kraft, die Palette zu einer optimierten, verlässlichen und nachhaltigen Logistiklösung für die wachsende Zahl an Transportgütern zu machen.
Oliver Richter spielte eine zentrale Rolle bei der Standardisierung von Paletten-, aber auch Kisten- und Behältergrößen. Er legte den Grundstein für ein Palettenkontrollsystem, das zum Industriestandard wurde und zu einem effizienteren Warenverkehr führte. Das CHEP-Modell des Teilens und Wiederverwendens ermöglichte erstmals die gemeinsame Nutzung von Paletten, Kisten und Behältern. Kunden mussten nicht mehr in eigene Lagerbestände investieren oder diese verwalten; außerdem reduzierte sich erheblich der Abfall. Sechzig Jahre später steht Richters Vision eines rein zirkulären Verpackungs- und Logistikmodells im Mittelpunkt des CHEP-Unternehmensziels, Netto-Null in der Transportbranche zu erreichen. Dies zeichnet Richter nicht nur als einen Palettenpionier, sondern auch als Vordenker in puncto Nachhaltigkeit aus.
CHEP trägt mehr als jedes andere Unternehmen weltweit dazu bei, mehr Waren zu mehr Menschen an mehr Orte zu bewegen. Seine Paletten, Kisten und Behälter bilden das unsichtbare Rückgrat der globalen Supply Chain. Die weltweit größten Marken vertrauen auf CHEP, um ihre Produkte effizienter, nachhaltiger und sicherer zu transportieren. Als Pionier der Sharing Economy hat CHEP durch das als „Pooling“ bekannte Modell des Teilens und Wiederverwendens seiner Ladungsträger eines der weltweit nachhaltigsten Logistikunternehmen geschaffen. CHEP hat sich zum Ziel gesetzt, einen positiven Beitrag für den Planeten und die Gesellschaft zu erbringen indem es Pionierarbeit für regenerative Lieferketten leistet. CHEP bedient insbesondere die Branchen für schnelldrehende Konsumgüter (z. B. Trockenwaren, Lebensmittel, Gesundheits- und Körperpflegeprodukte), Frischwaren und Getränke, den Einzelhandel und die allgemeine Fertigungsindustrie. Das Unternehmen beschäftigt circa 11.700 Mitarbeiter wobei die Kraft der kollektiven Intelligenz durch Vielfalt, Integration und Teamarbeit fest als Wert verankert ist. Rund 360 Millionen Paletten, Kisten und Behälter sind im Besitz von CHEP, die auf ein Netzwerk von über 750 Service Centern verteilt sind. Diese unterstützen mehr als 500.000 Kundenkontaktpunkte für globale Marken wie Procter & Gamble, Sysco und Nestle. CHEP ist Teil der Brambles Group und operiert in 60 Ländern mit den größten Niederlassungen in Nordamerika und Westeuropa.