Der Verbrauch von Rohstoffen ist nicht nur in Deutschland mit den Belastungsgrenzen unserer Umwelt unvereinbar
Nach wie vor liegt in Deutschland und anderen Industrienationen ein enormer Fokus auf dem Wirtschaftswachstum, was in aller Regel mit einem verträglichen Ressourcenverbrauch nicht vereinbar ist. Um den hieraus entstehenden Schaden so gering wie möglich zu halten, wurden in vielen Ländern wie auch in Deutschland möglichst nachhaltige Kreislaufwirtschaften installiert. Auch wenn diese allein kein Erfolgsgarant für zukünftige Generationen darstellen – dafür muss der Gedanke der Nachhaltigkeit weit mehr als bislang in den Vordergrund des Bewusstseins von Ländern und Individuen gelangen, so ist sie doch ein wichtiger Weg, um dem Verlust von unverzichtbaren Rohstoffen entgegenzuwirken. Innerhalb der EU zeugen bereits die entsprechenden Vorgaben von diesem notwendigen Umdenken. Diese legen beispielsweise klar fest, dass die Müllvermeidung Vorrang hat vor dem Recycling und der Wiederverwendung von Rohstoffen.
Laut Europaparlament ist die Kreislaufwirtschaft als Ansatz definiert, “bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden”. Um diesen Anspruch zu erreichen, wird an den unterschiedlichsten Stellen angesetzt. Am Beispiel des Recyclings von Altmetall lässt sich sehr gut darstellen, dass durch die Wiederaufbereitung nicht nur die Natur durch eine Vermeidung übermäßiger Entnahme von Primär-Rohstoffen profitiert, sondern auch die Wirtschaft. Diese kann recycelte Metalle wesentlich weniger kostenintensiv erwerben als dies bei neugewonnenem Metall der Fall ist. An dieser Stelle kommt dann wieder das Wirtschaftswachstum – in diesem Fall unter anderem in Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit – ins Spiel.
Um eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu betreiben, müssen Möglichkeiten zur Rohstoffrückgewinnung für die unterschiedlichsten Materialien zur Verfügung stehen. In Deutschland sind grob die Bereiche Biomaterial, Glas, Kunststoffe, Papier und Metalle durch zielgerichtete Bemühungen abgedeckt. Darüber hinaus wird mithilfe von entsprechenden Bestimmungen, Richtlinien und Gesetzen zunehmend dafür gesorgt, dass Ressourcen bei Produktions- und Lieferprozessen eingespart werden. Auch der derzeit freiwillige CO2-Ausgleich für Reisen und den Online-Versand von Konsumgütern muss in diesem Zusammenhang betrachtet werden.
Das Metall Recycling ist letztendlich eine umfangreiche Maschinerie, bei der viele einzelne Räder ineinandergreifen müssen, damit sie effektiv funktionieren kann. Die Rohstoffrückgewinnung beginnt in den privaten Haushalten, die Schrott in ihren Wohnungen und Häusern lagern. In dem Moment, in dem sie einen Schrotthändler mit der Abholung beauftragen oder aber den Schrott selbst zu einem der in jeder Kommune betriebenen Wertstoffhöfe bringen, ist der erste Schritt für mehr Nachhaltigkeit auch schon getan. Der Schrotthändler oder die Mitarbeiter des Wertstoffhofes extrahieren nun die wertvollen von den wertlosen Bestandteilen und leiten sie an die entsprechenden Stellen weiter. Metallhaltige Schrottbestandteile werden zu den spezialisierten Recyclinganlagen verbracht. Hier wird das Metall zerkleinert und eingeschmolzen. Am Ende des Metall-Recyclings steht das wiederaufbereitete Metall, das ohne jeden Qualitätsverlust erneut in den Rohstoff-Kreislauf gelangt und die Kreislaufwirtschaft in Bewegung hält. Die Unternehmen können nun diese Rohstoffrückgewinnung nutzen, um kostengünstig neue Produktionsmaterialien zu ordern und auf diese Weise zu einem weiteren Wirtschaftswachstum beizutragen.