Nahe der Waiblinger Innenstadt hat das Unternehmen Pfleiderer Projektbau auf dem ehemaligen Gelände des Autohauses Hahn Waiblingens erstes CO²-neutrales Wohnquartier fertiggestellt. Es ist auch das Erste im Rems-Murr-Kreis. Die 59 barrierefreien Wohnungen in fünf modernen Mehrfamilienhäusern entstanden in Zusammenarbeit mit der Stadt und den Stadtwerken Waiblingen. Neueste Technologien für das Quartier und die angrenzenden Straßen ersparen der Umwelt pro Jahr 160 Tonnen Kohlendioxid.
Um den CO²-Ausstoß zu verringern setzte die Pfleiderer Projektbau unter anderem bereits beim Bau auf geeignete Rohstoffe, weniger Energieverbrauch sowie mehr regenerative Energie. Mit einem zukunftsweisenden energetisch-ökologischen Konzept der CO²-Neutralität tragen auch die Bewohner zum Energiesparen bei. Weil die Wohnungen überdurchschnittlich gedämmt sind müssen sie weniger heizen. Zur CO²-Neutralität leisten vor allem hocheffiziente Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Gebäude einen Beitrag. Über Sie beziehen die Bewohner ihre komplette Stromversorgung. Ein weiterer wichtiger Baustein ist ein CO²-neutrales Fernwärmesystem, das auch andere Gebäude im Umfeld versorgt. Dabei werden mit einer Grundwasserpumpe verbundene Blockheizkraftwerke der Stadtwerke Waiblingen eingesetzt. Über ein System der Kraft-Wärme-Kopplung nutzen Blockheizkraftwerke die sogenannte „Primärenergie“ effizienter als herkömmliche Kraftwerke. Unter dem Strich geht dadurch weniger wertvolle Energie verloren und der Umwelt bleibt schädliches CO² erspart. Im Bereich des Quartiers „Im Hohen Rain“ macht dies rund 160 Tonnen Kohlendioxid jährlich aus.
Klaus-Martin Pfleiderer, Geschäftsführer der Pfleiderer Projektbau, ist von dem Konzept überzeugt: „Mit dem Quartier ‚Im hohen Rain‘ ist uns mit Unterstützung aller Beteiligten, also vor allem Stadt und Stadtwerke Waiblingen, gelungen, ein Vorzeigeprojekt mit überregionaler Ausstrahlung fertigzustellen. Letztlich sind der Klimaschutz und die Bewohner die Gewinner bei diesem sehr innovativen Projekt.“
Für Gerald Lipka, Geschäftsführer des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg, ist das von unserem Mitgliesunternehmen entwickelte Baugebiet ein Beleg dafür, dass mittelständische Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, wenn man ihnen die nötigen Freiheiten dazu lässt. „Wir brauchen keine staatlichen Vorgaben, wie zum Beispiel den Zwang zu Fotovoltaik an jedem Neubau. Wir brauchen die Zusammenarbeit aller Beteiligten damit für jeden Standort die ökonomisch wie auch ökologisch beste Lösung gefunden wird. In Waiblingen wurde dies vorbildlich erreicht.“
Die Herausforderung aus städtebaulicher Sicht bestand einerseits darin, die schalltechnische Situation entlang der Schorndorfer Straße (Haupteinfallstraße nach Waiblingen) zu berücksichtigen und andererseits die kleinere „Korngröße“ zum Wohngebiet mit den vorgeschriebenen Satteldächern umzusetzen. Daraufhin wurde entlang der Schorndorfer Straße ein viergeschossiger Flachdachriegel geplant und in dessen „Schallschatten“ eine entsprechend kleinteiligere Wohnbebauung vorgesehen. Somit ergibt sich nach Norden und Osten eine Art Randbebauung, die die Möglichkeit für eine ruhigere Quartiersmitte eröffnet.
Die 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen (etwa 48 bis 105 Quadratmeter Wohnfläche), mit Fußbodenheizung und intelligenter Belüftung, bieten ein breites und barrierefreies Angebot für Singles, Familien und Senioren. Alle Wohnungen sind per Aufzug erreichbar und besitzen neben einem modernen Grundriss schöne Gärten im Erdgeschoss mit Terrassen sowie großzügige Balkone und Dachterrassen im Ober- und Dachgeschoss. Über einen Plattenwärmetauscher wird zugeführtes Kaltwasser in jeder Wohnung individuell für Warmwasser und Heizung erhitzt. Für die Fahrzeuge der Bewohner steht eine großflächige Tiefgarage bereit, die sorgfältig in die Topografie eingebettet wurde und auch das zukunftsorientierte Thema Elektromobilität berücksichtigt. Ein Quartiersplatz mit großkronigen Bäumen, Spielplätzen, Sonnensegel und Sitzmöglichkeiten bietet Aufenthaltsqualität für die Bewohner. Grundlage dafür war ein mit der Stadt abgestimmtes Gestaltungskonzept. Entsprechend dem Wunsch der Stadt entstanden hier auch sechs sozialgebundene Wohnungen. Die Gesamtinvestition liegt bei 23 Millionen Euro.